Als psychologische Expertin für das ZDF unterwegs - supervisorische Impulse für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
- M.Sc. Psych. M.Menges
- 7. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Vor einigen Monaten hatte ich die Möglichkeit als psychologische Expertin im ZDF-Ratgeber meine systemische Perspektive zu teilen. Der Artikel "Das erste Weihnachten nach der Trennung" greift viele Fragen auf, die mir in meiner Arbeit als Supervisorin in der Kinder- und Jugendhilfe häufig begegnen.
Wie gehen wir mit hochstrittigen und getrennten Elternteilen um? Wie können wir den Blick auf die Kinder nicht verlieren und gleichzeitig die Eltern unterstützen und stärken? Wie das Familiensystem erhalten und gleichzeitig für neue Impulse zur Veränderung sorgen?
Besonders die Weihnachtszeit bringt vieles ans Licht - Erinnerungen, Emotionen, Erwartungen. Für Familien in Trennungssituationen ist es oft besonders herausfordernd. Gerade Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe erleben in dieser Zeit, wie belastend der Spagat zwischen familiären Umbrüchen und dem Wunsch nach Stabilität für Kinder und Jugendliche sein kann.
Den Artikel auf ZDF.de findest du hier: https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/weihnachten-nach-trennung-100.html
Der Artikel eignet sich nicht nur für von Trennung betroffene Elternteile, sondern ist auch für Fachkräfte relevant - insbesondere für jene, die täglich mit Trennung, Verlust, Neuorientierung und Bindung arbeiten.
Als Supervisorin in der Arbeit mit Teams der Kinder- und Jugendhilfe erlebe ich oft, wie sehr die Weihnachtszeit das berufliche Erleben berührt - besonders dann, wenn eigene Lebensthemen mitschwingen. Fachkräfte begleiten Familien durch konflikthafte Übergänge und geraten dabei selbst an emotionale Grenzen: "Wie viel Nähe ist noch professionell?"; "Wie gehe ich mit dem Gefühl um, dass ich zu wenig tun kann?"; "Wie halte ich den Schmerz der anderen aus, ohne mich selbst zu verlieren?"
Gleichzeitig erlebe ich viele Fachkräfte, die mit beeindruckendem Einfühlungsvermögen, fachlicher Klarheit und kreativen Ideen Familien dabei unterstützen, in schwierigen Zeiten neue Wege zu gehen - besonders auch rund um die Feiertage. Diese Fachkräfte sind nicht mit dem Anspruch unterwegs, alle Probleme zu lösen, sondern mit der Bereitschaft zu schauen was gerade in Moment hilfreich und möglich ist.
Ich wünsche allen Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe in diesen besonderen Zeiten Momente der Ruhe, gute Gespräche im Team und die Erinnerung daran, dass auch sie nicht alles alleine tragen müssen. Denn auch die, die andere begleiten, brauchen selbst einen sicheren Ort.
Supervision kann ein solcher Ort sein - für Reflexion, Entlastung und Stärkung.
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