Wertschätzend kommunizieren - klare Grenzen setzen. Wie beides zusammengeht.

In einer Zeit, in der Kommunikation oft schnell, digital und impulsiv abläuft, wird die Fähigkeit wertschätzend zu kommunizieren immer wichtiger. Doch was ist wertschätzende Kommunikation eigentlich und wie geht diese? In diesem Blogartikel erfährst du mehr.

Wertschätzende Kommunikation bedeutet, dem Gegenüber mit Respekt, Interesse und Offenheit zu begegnen - auch (und gerade) dann, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Wertschätzende Kommunikation baut auf Empathie, Authentizität und Respekt auf. Man wählt für das gleiche Ereignis unterschiedliche Worte. Statt vorwurfsvoll "Du bist immer so unzuverlässig" kann man wertschätzend kommunizieren "Ich habe gemerkt, dass du heute später angekommen bist. Für mich ist Pünktlichkeit wichtig, weil ich so besser planen kann."

Dabei spielt Grenzsetzung eine ganz entscheidende Rolle.

Was bedeutet respektvolle Grenzsetzung:

Grenzen setzen heißt: sich selbst ernst nehmen. Es bedeutet nicht, egoistisch oder hart zu sein - sondern klar und ehrlich. Respektvolle Grenzsetzung heißt:

• Ich kommuniziere, was für mich OKAY ist und was nicht.

• Ich übernehme Verantwortung für meine Gefühle und Erwartungen.

Ich halte meine Grenzen auch, ohne in Angriff oder Rückzug zu verfallen.

Wichtig dabei ist, dass "Grenzen setzen" nicht bedeutet, zu kontrollieren, wie sich andere verhalten, sondern es bedeutet klar zu machen, wie ich damit umgehe, wenn bestimmte Dinge passieren.

Und warum ist das so schwer?

Viele Menschen (besonders Frauen) haben gelernt, dass "nett sein" bedeutet, sich anzupassen oder Konflikte zu vermeiden. Andere setzen zwar klare Grenzen, aber ohne Rücksicht - in Form von Vorwürfen, Schweigen und Rückzug. Beide Strategien haben eins gemeinsam: Hinter ihnen steckt oft eine Angst.

• Angst, abgelehnt zu werden

• Angst, nicht gehört oder ernst genommen zu werden

• Angst, durch Klarheit "zu hart" zu wirken.

Doch genau diese Ängste führen zu innerem Stress, Missverständnissen und Beziehungskrisen. Privat und im Beruf.

Fünf Schritte für wertschätzende Kommunikation:

1. Sprich in ICH-Botschaften

2. Benenne deine Bedürfnisse - konkret

3. Setze eine Grenze klar und freundlich

4. Erkenne die Emotion - ohne sie zu eskalieren

5. Bleibe bei dir statt dich zu rechtfertigen

Ich denke, dass Klarheit keine Härte ist, sondern ein Akt der Wertschätzung, denn wahre Verbindung entsteht nicht durch Harmonie um jeden Preis, sondern durch die Fähigkeit, ehrlich und respektvoll zu kommunizieren. Wer Grenzen setzt, zeigt, dass es sich selbst achtet und dem Gegenüber zutraut, mit dieser Ehrlichkeit umzugehen.

Wertschätzung ohne Grenzen ist Selbstaufgabe. Grenzen ohne Wertschätzung sind Trennungen. Beides zusammen sind reife Beziehungen.